Spagat ist nicht gleich Spagat
Überspagat
Dass ein Spagat immer nur die gerade Linie der Beine bezeichnet, ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Denn in den drei Grundformen dieser Übung gibt es mit dem Überspagat eine Form, die eine Bein-Spreizung mit einem Winkel von mehr als 180° verlangt. Die Beine sind noch weiter gespreizt, als im Normalfall und bilden somit einen stumpfen Winkel.
Überspagat
Oft wird der Überspagat im Stehen und somit in der Vertikalen ausgeführt, denn eine solche Dehnung kann man meist nicht auf einer geraden Unterlage erreichen. Im Sitzen bzw. in der Horizontalen ist der Überspagat nur möglich, wenn man seine Füße mit Gegenständen oder durch die Hilfe von Trainingspartnern erhöht, um dem Becken nach unten hin genug Raum zu lassen. Gerade im Ballett oder bei Akrobaten ist diese Form des Spagats überaus beliebt.
Wenn wir im Normalfall von einem Spagat sprechen, meinen wir allerdings eine der anderen beiden Formen: entweder den Querspagat oder den Seitspagat.
Querspagat
Der „Querspagat“ oder auch „Längsspagat“ bedeutet, dass das linke bzw. rechte Bein nach vorn und das jeweilig andere nach hinten abgespreizt wird.
Längsspagat
Seitspagat
Bei der „Seitspagat“ oder auch „Herrenspagat“ genannten Übung werden die Beine indes seitlich vom Körper zeigend weggestreckt.
Spreizsprung
Neben diesen drei Hauptformen gibt es weitere Varianten, die allesamt die weitwinklige Spreizung der Beine gemein haben. So gibt es den Spreizsprung oder Spagat-Sprung, bei dem die 180° Dehnung im Sprung erreicht wird. Besonders im Eiskunstlauf oder beim Tanz werden diese Sprünge gern eingesetzt. Da bei dieser speziellen Übung der Bodenkontakt und damit auch der in herkömmlichen Übungen vorhandene Widerstand auf die Beine fehlt, zeugt diese Art des Spagats von einer überaus großen Flexibilität des Athleten. Ebenfalls im Eiskunstlauf oder auch im Cheerleading wird der Standspagat ausgeführt, bei dem der Ausführende mit einem Bein auf dem Boden steht, das andere Bein ist – meist durch Unterstützung bzw. Zug der Hand – vertikal in einer gerade Linie gespreizt. Diese Übung wird gern auch als Überspagat ausgeführt.